Fröhliches Ziegenschubsen – so haben wir Mountain Goats liebevoll getauft. Es ist das zweite Spiel – neben bspw. Tee oder Kaffee, One Card Wonder und Friedrich Ebert – aus dem Spielepaket von OSTIA-Spiele, das wir erhalten und getestet haben.

Die Gipfelziege
Die Regeln von Mountain Goats sind schnell gelernt und das Ziel ist klar definiert: Die Ziegen müssen sich so viele Siegpunkte wie möglich erkämpfen. Wie sie das machen? Sie erklimmen die höchsten Berge dieser Welt – oder des Spiels.
Die Berge werden durch Karten dargestellt. Insgesamt gibt es sechs Berge in unterschiedlichen Höhen. Die Berge mit den Nummern 5 und 6 sind jeweils vier Karten hoch, 7 und 8 sind drei und 9 und 10 zwei Karten hoch. Je eine Ziege der eigenen Farbe wird am Fuß eines jeden Berges gestellt.
Jetzt wirft der aktive Spieler vier Würfel. Mit diesen bildet er beliebige Kombinationen, um die Zahlen von 5 bis 10 zu legen – jeder Würfel wird dafür einmal verwendet. Bspw. zeigt ein Wurf 3, 5, 5 und 6. Der Spieler kann nun die zwei fünfer nutzen, um die Ziege am Berg mit der Nummer fünf zweimal zu bewegen und die drei mit der sechs kombinieren, um die Ziege an Berg 9 ein Feld zu bewegen oder er kombiniert die zwei fünfer zu einer 10 oder die drei mit einer fünf für eine 8. Sobald die Ziege oben angekommen ist, bekommt sie einen Siegpunktemarker dieses Berges. Erreicht eine gegnerische Ziege diesen Gipfel, schubst sie die andere vom Berg ins Tal.

Ein Auf und Ab
Es ist ein Auf und Ab der Gefühle. Gerade am Gipfel angekommen, schubst der Gegner die eigene Ziege im nächsten Zug von seinem Thron. Wirklich gemein, von den Mitspielern, was wollen die auch Siegpunkte wie man selbst sammeln?
Hinzu kommt: Sobald man den Dreh raus hat, weiß man, was man anstellen kann, um die Mitspieler zu sabotieren. Denn es gibt noch Sondersiegpunktemarker. Sobald ein Spieler von jedem Berg einen Siegpunkt hat, hat er eine Reihe zusammen, um sich einen der vier Sondersiegpunkte zu holen – 15, 12, 9 und 6 Siegpunkte aufs Haus. Selbstverständlich holt sich ein Mitspieler möglichst viele einer einzelnen Zahl, um die anderen daran zu hindern, diese Marker zu bekommen. Nur die Würfel müssen mitspielen, was nicht immer gelingt 😉

Fazit
Uns hat Mountain Goats sehr viel Spaß gemacht. Wir haben es zu zweit und zu viert getestet. Sehr schnell haben wir in unserem Zweier-Match angefangen, unseren Ziegen Namen zu geben und mit ihrem Aufstieg eine Geschichte zu erzählen. Bei einem Spiel zu zweit wird empfohlen, die Berge etwas niedriger zu machen, was wir direkt verworfen haben, weil es uns zu einfach erschien. Wir haben auf das kürzere Spiel verzichtet und hatten dafür länger unseren Spaß!
Das einzige, was wir sehr schade finden, sind die Farben der Ziegen. Mit Rot, Gelb, Schwarz und Grau wirken sie fahl und passen nicht zu unserer sehr lustigen Runde. Darüber lässt sich aber getrost hinwegsehen – immerhin scheitert das Spiel nicht daran. Wobei sich daran bereits etwas geändert hat. Für kleines Geld bietet OSTIA-Spiele Ziegen in den Lieblingsfarben an, wer also sein ganz eigenes Set haben möchte, kann sich diese mittlerweile sichern. Auch dem Chaos in der kleinen Schachtel haben sie mit 3D-gedruckten Inlays den Kampf angesagt. Extras, die man sich anschauen kann, wenn man Ordnung halten möchte.
Mit seinen angesetzten 20 Minuten Spielzeit gehört es noch zu den schnellen Spielen, die sich gut zwischendurch aufbauen lassen. Mittlerweile haben wir das Spiel schon öfter auf dem Tisch mit den Worten „Lass uns Ziegen schubsen“ aufgebaut.
Mit der Playstation 1 hat bei mir alles angefangen. Dort bin ich Rennen auf Schneemobilen gefahren oder bin mit meinen Digimon gegen die meiner Schwester angetreten. Auch heute züchte ich noch gern Digimon, liebe aber auch die Final Fantasy-Serie, führe Krieg in Civilization oder bin für diverse Brettspiele zu begeistern, z.B. Spicy.