Wienerle, Chai, Rübezahn, Krümel und Nickel. Was wie eine absurde Einkaufsliste oder eine Aufzählung wie in „Ich packe meinen Koffer“ klingt, sind eigentlich die Namen süßer kleiner Drachen, die in Flamecraft kräftig mit anpacken, um die Kunden zu bedienen. Dabei sind sie wahre Künstler der Flamme und äußerst begabt darin, diese Kraft einzusetzen.
Als Flammenhüter finden die Spieler für die kleinen Werkeldrachen den idealen Arbeitsplatz in den Läden der Stadt. Bei jedem Besuch hat man die Wahl zu sammeln oder den Laden zu verzaubern.
Beim Sammeln erhalten Spieler Ressourcen, die in den Läden und durch die Drachen hergestellt werden. Verzauberungen, drei Stück können auf einen Laden gewirkt werden, geben ebenfalls Ressourcen. Im Anschluss kann, soweit noch ein Platz im Laden besetzt werden kann, ein Drache platziert werden. Zuletzt darf der Spieler einen Sondereffekt eines dort arbeitenden Drachen, seine Flamecraft, aktivieren und sofern der Laden eine Sonderfähigkeit hat, wird auch diese abgehandelt.
Verzauberungen hingegen kosten die gesammelten Ressourcen, bringen dafür aber die entscheidenden Siegpunkte. Allerdings darf bei einer Verzauberung die Flamecraft jedes einzelnen dort arbeitenden Drachen aktiviert werden.
Sobald ein Laden vollbesetzt ist, wird am Ende des Zuges ein neuer Laden eröffnet, der dann zur Verfügung steht. Der Name des Ladens bleibt allerdings bis zur Eröffnung geheim.
Um weitere Siegpunkte zu erhalten, schwirren auch schillernde Schmuckdrachen durch die Stadt, die Aufgaben bereithalten. Diese teilen sich in Sonnen- und Mond-Drachen. Leider ist es nicht einfach, einen dieser Drachen zum Anhalten zu bewegen. Man erhält sie durch verschiedene Effekte. Während Sonnen-Drachen direkt nach der Erledigung der Aufgabe ihre Punkte vergeben, sind es die Mond-Drachen, die erst am Ende des Spiels gewertet werden.
Vom Tänzelnden Einhorn bis Horndrach
Mit seinen niedlichen Darstellungen hat Flamecraft bei mir definitiv den richtigen Nerv getroffen. Ich hatte mich direkt in die süßen und witzigen Illustrationen verliebt. Hinzu kommen die gelungenen Anspielungen und Wortspiele der Läden. So reiht sich „Eragons Estragon“ an „Joko und Glas“ und „AirDnD“ öffnet direkt neben „Kikis kleiner Pizzaservice“. Zuletzt mag ich auch die Mechanik, dass kein Spiel dem anderen gleicht, da jedes Mal andere Läden an der Straße ihre Eröffnung feiern.
Es bietet auf jeden Fall allein von den Grundregeln einiges an Abwechslung. Für erweiterten Spielspaß können Gefährtenkarten aufgenommen werden. Dieser wird zu Beginn des Spiels an die Mitspieler ausgeteilt – jeder erhält einen an seine Seite. Diese besitzen eine Spezialfähigkeit, die einmalig pro Partie eingesetzt werden kann, ein paar geben dem Spieler auch für einen Startbonus. Sollten sich keine Mitspieler finden, wurden auch Regeln für einen Solomodus verfasst. Hier sind alle Schritte detailliert erklärt. Des Weiteren können in diesem Solomodus mit Hilfe von genug Siegpunkten „Errungenschaften“ erreicht werden, um für die nächste Solopartie neue Inhalte freizuschalten.
Kleine Taktiker und Freunde von Aufbauspielen werden hier sicherlich ihren Spaß haben. Für mich haben die Drachen zu wenig unterschiedliche Fähigkeiten. Hier hätte ich mehr Variation besser gefunden. Allerdings bleibt es dadurch auch übersichtlicher und bietet einen schönen Einstieg in Gesellschaftsspiele, Worker Placements und das Ressourcenmanagement.