Ein weiterer Eintrag in der fast endlosen Liste der Metroidvania-Spiele: The Messenger, geht es im Sumpf der Oris, Hollow Knights und Monster Boys unter? Hier erfahrt Ihr mehr.
„Götterbote“ mal anders
The Messenger lässt sich spielerisch sehr gut in zwei Teile unterteilen: Die erste Hälfte, in welcher sich der Spieler linear von Level zu Level hangelt, die am Ende einer Sektion mit gelegentlichen Bosskämpfen enden. Die zweite Hälfte hingegen besteht aus Jump-Slash-&-Run-Passagen mit gelegentlichem Fokus auf Platforming. Mit Hilfe eines stetig wachsenden Arsenals an Movement-Tricks.
Bereits in der ersten Hälfte zeigt sich das Spiel von seiner besten Seite mit dem richtigen Maß an Herausforderung und sehr viel Charme. Die unterschiedlichen Areale behausen verschiedene Gegner und trumpfen stetig mit neuen Geheimnissen auf, welche die Erkundung der Level nie eintönig werden lassen.
Von linearem Platforming…
Gelegentlich sieht man bestimmte Elemente der Level bei denen man sich fragt „Was brauch ich wohl um da hin zu kommen?“. Schnell merkt man: Vielleicht versteckt sich das Geheimnis ja im Skill Tree?
Was mich direkt zu besagtem Fähigkeits-Baum bringt. Der „Shopkeeper“ gibt euch Zugriff auf einen überschaubaren Skill-Tree, welcher nette Boni enthält, jedoch bis auf sehr wenige Punkte keinen zu großen Einfluss auf das Gameplay an sich zu haben scheint, außer euch das Vorankommen mit mehr Lebenspunkten oder zusätzlichen Projektilen zu erleichtern. Leider ist dieser Skillbaum schnell komplett freigeschaltet – wie während meinem Durchspielen sogar auch ohne gezielt die dafür nötigen Ressourcen einzusammeln.
Bei etwa einem drittel der Spielzeit und nach einer sehr herausfordernden Sektion mit anschließendem klimatischen Bosskampf, öffnet sich euch die wahre Welt des Spiels, zusammen mit genau dem Gimmick, der The Messenger von vielen anderen Genrevertretern abspaltet: Zeitreisen! Fortan müsst ihr erneut bereits bekannte sowie erweiterte Areale mit kniffligen Rätseln „Metroidvaniaen“.
…zu klassischem Metroidvania.
Im Spiel sind in der Zwischenzeit einige hundert Jahre vergangen, seit ihr das erste Mal die Level erkundet habt. Seitdem hat sich einiges geändert: Ehemalige Bosse helfen euch mit Hinterlassenschaften und Risse im Raum-Zeit-Kontinuum lassen euch zwischen der 8-bit sowie der 16-bit Grafik wechseln, was den jeweiligen Sprung in die zugehörige Zeitperiode der Spielgeschichte verdeutlicht.
Jetzt wird The Messenger wahrhaft herausfordernd! Man muss viele Geheimnisse entdecken und die Augen und Ohren offen halten und die unterschiedlichen Bereiche in beiden Zeitformen miteinander vergleichen, um allem auf die Spur zu kommen.
Fazit:
Um euch nicht mehr zu spoilern als die Trailer des Spiels es selbst ohnehin schon tun komme ich nun zum Fazit:
The Messenger fühlt sich in keinem Moment unfair an, das Gameplay ist flüssig, die Bosse originell und die Areale interessant sowie einzigartig gestaltet. Die einzigen Makel, die ich bei meiner Reise durch die Zeiten bemerkt hatte, sind die teilweise etwas nervig platzierten Schnellreise-Portalen und der recht begrenzte Skill-Tree.
Ich würde jedem Fan von Metroidvanias aber auch solchen, die es noch werden wollen, sowie Enthusiasten von Oldschool 8-bit- und 16-bit-Looks The Messenger wärmstens ans Herz legen. Es ist ein absolutes Schnäppchen dafür, wie qualitativ hochwertig es sich zeigt und macht besonders ab Mitte der Geschichte erst so richtig Spaß.
Für die guten 15 Stunden an Unterhaltung – sollte man alles erkunden wollen – gibt es von mir 8 von 10 Ninja-Sternen.
The Messenger ist als Download für PC via Steam, PlayStation 4 und Nintendo Switch erhältlich. Mit knapp 20€ seid Ihr dabei.
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