Als Stardew Valley Fan musste ich mir, direkt nach dieser Entdeckung, die Demo von Potion Permit runterladen und hatte mir bereits am Tag danach die Vollversion zugelegt! Und jetzt nach einer halben Ewigkeit komme ich auch endlich dazu, diesen Beitrag zu schreiben. Trotzdem sagt das vermutlich alles … Der Rest erklärt sich wohl von der Sucht, die dieses Spiel ausgelöst hat: „Nur noch einen Tag, dann mach ich es aus.“ – „ok, jetzt wirklich nur noch ein Tag … aber wie geht diese Aufgabe weiter?“ – „jetzt ist aber wirklich Schluss!“ Es fiel mir sichtlich schwer.
Dennoch habe ich mit diesem Spiel bei einigen Punkten auch meine Schwierigkeiten. Ich vergleiche es doch sehr mit Stardew Valley. Doch wir fangen von vorn an. Wie es das Spielkonzept verlangt, kommen wir als dorffremde Person, als Alchemiegenie aus der Hauptstadt, an und übernehmen die Klinik in dem halb verfallenen Dorf Mondburg. Deren Bewohner sind uns jedoch nicht wohlgesonnen, aber nicht gegen uns direkt, sondern für das, was wir sind. Zunächst absolvieren wir also eine Cutscene, in der uns die Abneigung mehr als deutlich klar gemacht wird, bis uns erklärt wird, dass wir wegen der Tochter des Bürgermeisters hier sind. Wir sollen ihr helfen, was selbstverständlich besonders dem Arzt des Dorfes nicht gefällt. Doch haben wir diese Aufgabe erfüllt, können wir uns offiziell bei allen vorstellen – was unsere darauffolgende Mission ist. Anders als bei Stardew müssen wir uns hier nicht bei jedem vorstellen, sondern erhalten nur eine Anzahl an Personen, was es schwer macht zu wissen, bei wem man sich schon vorgestellt hatte und wen man noch nicht angesprochen hatte. .
Im Alltag gefangen
Von da an wird unser Alltag aus dem Sammeln von Materialien und dem Heilen kranker Dorfbewohner bestimmt. Selbstverständlich fertigen wir diese in einem kleinen Puzzlespiel an. Dabei können wir je nach Zutaten so viele Tränke herstellen, wie wir wollen und überschüssige verkaufen, um ein wenig Extrageld zu verdienen. Das andere erhalten wir durch das Heilen der Dorfbewohner oder erledigien von Aushilfsjobs oder Aufträgen. Daneben erwerben wir mehr Tränke und Möglichkeiten, indem wir weitere Gebiete im nahen Wald freischalten – ein Schnee- und ein Wüstengebiet. Bei dieser Gelegenheit erhöhen wir außerdem unseren Rang als Alchemiegenie und sammeln weitere wertvolle Ressourcen wie Holz und Steine, mit denen wir unser Heim, unsere Werkzeuge und die Klinik verbessern können.
Jede Woche werden auf der Gemeindetafel neue Aufträge ausgeschrieben, die sich je nach freigeschaltetem Gebiet erweitern – sich aber auch wiederholen. Hier sammeln wir Müll am Strand auf, beseitigen Wespennester rund um Reyners Haus, angeln oder sammeln Materialien. Es kann dabei gut sein, dass wir jede Woche die gleichen Aufgaben erhalten. Auf Dauer wird das natürlich öde, wobei das gesamte Spiel darauf ausgelegt ist. Wir gehen in den Wald, sammeln Material für unsere Tränke und die Nebenmissionen, heilen die Patienten und am nächsten Tag gehts wieder von vorne los. Hier darf man also nicht allzu viel Abwechslung erwarten.
Unerwartet kommt oft
Es war einmal eine kleine Franzi, die eine Mission bei Mattheo abgeben wollte. Dieser lebt außerhalb von Mondburg und so machte sie sich auf den Weg und wurde von einer Zwischensequenz mit einer damit einhergehenden Nebenquest aufgehalten. Da sie ein solche netter Mensch ist, nimmt sie diese selbstverständlich an. Danach macht sie sich weiter auf den Weg. Doch keine fünf Schritte weiter, wird sie erneut aufgehalten, es folgt eine Zwischensequenz und, wie nicht anders zu erwarten, eine Nebenquest. Auch diese nimmt sie mit Freude an. So setzt sie ihre Mission fort und ist fast bei Matheo … oh nein … ein Bürger in Not braucht ihre Hilfe. Diese Nebenquest nimmt sie doch gerne an …
Aber mal im ernst: Ich liebe unvorhergesehene Zwischensequenzen. Wenn man überhaupt nicht damit rechnet. Diese hier sind wirklich schön gemacht – da hat Potion Permit Stardew Valley eine Sache voraus. Aber wenn es drei direkt hintereinander sind, kann man auch mal genervt den Wunsch hegen, die Bewohner absichtlich erkranken zu lassen … Somit hat der für mich eigentliche Pluspunkt einen negativen Beigeschmack, der sicherlich nur aus Zufall aufeinander gefolgt ist.
Freundschaften und Liebschaften
Wie üblich können wir Geschenke verteilen. Allerdings sind das keine farmbaren Gegenstände oder Tränke. Es handelt sich hierbei um ein universelles Item, dass jedem gegeben werden kann und erhöht das Freundschaftslevel gleichermaßen. Sobald eine Schwelle erreicht wird, gibt es eine Mission, um das Vertrauen weiter zu steigern und die Beziehung weiter zu vertiefen. Dabei erfährt man auch mehr über die Charaktere und wird mit kleinen Sequenzen belohnt.
So saß ich mit Xiao an einem Abend in der Arcade Halle. Wie diese Sequenz zustande kam, weiß ich bis heute nicht. Hier in Potion Permit gibt es sechs Kandidaten, mit denen man die Beziehung vertiefen kann. Dabei kommt es weder zu einer Heirat noch zu Kinder. Nachdem die Zuneigung maximiert wurde, kann man sich eine Brosche kaufen und diese der Person der Träume überreichen … oder man gibt sie allen …
Fazit
Auch wenn das Spiel seine kleinen Eigenheiten in Form von Eintönigkeit hat, hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Motiviert hat mich neben der Fortschrittsanzeige die Achievementanzeige in Steam selbst. Hier war ich wirklich mal jemand, der danach strebte, alle Errungenschaften freizuschalten. Und natürlich das Ende der Geschichte erfahren!
Meine persönlichen Höhepunkte waren die Missionen rund um Reyner. Während ich zu Beginn noch dachte, Xiao wäre total cool, hat sich im Verlauf meine Meinung geändert. Leider war ich dann doch zu faul, um auch noch zu sehen, wie die Dates mit den anderen aussehen – vielleicht mach ich das irgendwann noch.